In unserer schnelllebigen Zeit sind Gräber wichtiger denn je, Orte, die ein Innehalten ermöglichen und Raum für Erinnerungen lassen. Wer immer nach vorne schaut, braucht auch den Blick zurück.
Gepflegte Gräber setzen ein bewusstes Zeichen gegen das Vergessen.
Der Friedhof ist ein lebendiger Ort, an dem die Erinnerung in jedem einzelnen Grab einen festen Platz hat. Die Alternative, Trauern ohne Grab, ist für viele Menschen gar nicht vorstellbar - und doch immer häufiger traurige Realität.
Rituale und Zeichen, wie das Niederlegen und Pflanzen von Blumen auf dem Grab, geben Gefühlen Ausdruck, die ihr Ziel verloren haben. So findet die eigene Seele Halt. Sie lernt begreifen: Dort auf dem Friedhof ist jetzt der Ort, an dem der Verstorbene weilt. Und dort gibt es auch nach seinem Tod noch etwas, das man für ihn tun kann, Er oder sie sind ganz nah, wenn man seine oder ihre Lieblingsblumen pflanzt, gießt und pflegt. Während die Hände beschäftigt sind, wandern die Gedanken, erinnern sich, halten Zwiesprache mit dem Toten. So klären sich kreisende Gedanken.
Die grüne und blühende Grabstätte wird zum Ort der inneren Einkehr, an dem wir langsam zu uns selbst finden.